Berlin Bricolage

Berlin Bricolage

Interviews und Fotos: Birgit Schlieps
Zwischen 2013 und 2016 führte die Künstlerin Birgit Schlieps Interviews mit Nutzern von Garagen. Sie wurden in der Ausstellung „Ersatz Teile Körper“ in der Galerie Saalbau in Neukölln 2022 gezeigt und in der gleichnamigen Zeitung, die aus Anlass der Ausstellung erschienen ist, in Ausschnitten veröffentlicht. Die Arbeit von Birgit Schlieps beschäftigte sich mit Werkstätten, die sich in den Zwischenräumen der Stadt, oft in Nachkriegsbrachen eingenistet haben und immer mehr verschwinden oder an die Peripherie der Stadt verdrängt werden. In den folgenden Interviewausschnitten mit dem Titel „Berlin Bricolage“, erzählen die Nutzer die Geschichte ihrer Werkstätten und damit auch eine Geschichte der Berliner Raumpolitik.

Thoma Michel: Hauptstr., Berlin Ostkreuz, 2013
Im Friedrichshain ist es inzwischen so, dass jede Baulücke mit Neubauten zugepflastert wird. Früher gab es hier noch viele kleine Werkstätten und Garagen, aber die verschwinden nun alle. Im Zuge dieser Neubebauung ist auch unser Garagenhof den Bach runtergegangen. In der Dolziger Straße gab es fünf von diesen Garagenhöfen und die sind nun alle komplett verschwunden. In einer von den Garagen war ich sechs Jahre lang und davor war ich noch fünf Jahre in einer anderen. Die Garagen befanden sich alle in irgendwelchen Lücken zwischen den Häusern. Die stammten zum Teil noch aus dem Krieg. Und jetzt geht alles ratzfatz. Innerhalb eines halben Jahres sind überall neue Häuser entstanden.

Wir hatten alle nur kurzfristige Mietverträge. Meine Kündigungsfrist belief sich auf ein Vierteljahr. Im November 2012 habe ich die Kündigung bekommen und Ende Februar 2013 musste ich da raus sein. Drei Monate bin ich rumgerannt, teilweise verzweifelt, weil ich musste ja auch mein Auto irgendwo unterstellen können. So einen Oldtimer lässt man nicht einfach auf der Straße stehen. Und weil sich nichts ergab, habe ich Zettel aufgehängt. Das Papier war grell orange und so DIN-A5 groß, so Postkartengröße. Oben habe ich drauf geschrieben: „Mir wurde meine“ und dann ganz groß und fett „Garage gekündigt“, und dann etwas kleiner: „Ich suche eine neue Garage“ und meine Telefonnummer. Die Zettel habe ich dann im Kiez verteilt. Von weitem konnte man schon sehen „Garage gekündigt“, damit war das Lesen garantiert. Dann hat sich aber etwas über eine ganz andere Schiene ergeben. Ich habe das einem Kumpel erzählt und der kannte jemanden, und der kannte auch jemanden, und der kannte auch wieder jemanden, und dann hieß es: „Ruf doch mal den Thomas an!“. Ich habe den angerufen und er: „Wir haben hier auf dem Grundstück eine Halle.“ Aber kurz vor dem Besichtigungstermin rief er mich wieder an und meinte: „Tut mir leid, der bei uns ausziehen wollte, zieht nun doch nicht aus.“ Aber eine Woche später rief er mich nochmals an: „Ich gebe dir die Telefonnummer vom Robert, ruf den mal an, der ist von der Nachbarhalle!“ Habe ich also den Robert angerufen und der meinte: „ Ich bin hier nicht der Hauptmieter, ruf doch mal den Alasdair an“, also eine Telefonkette ohnegleichen.

Im Februar 2013 bin ich dann mit meinem ganzen Geraffel in die Nachbarhalle eingezogen. Und eine Woche später ruft mich ein älterer Herr an: „Sind Sie das mit dem Zettel? Sind Sie noch an einer Garage interessiert?“ Das Angebot von dem älteren Herrn war in der Buchberger Straße und das war keine Halle, sondern eine richtige Garage, etwas abschließbares, und für mich allein. Dort könnte ich auch mein Auto unterstellen. Also habe ich den Matthias angerufen, den Taxi-Matthias, weil der auch immer gesucht hat, und habe ihn gefragt, ob er auf eine Halle Bock hätte. Der hat sich dann die Halle angesehen und gemeint: „Mein Gott, hier ist ja eine Hebebühne, das ist ja geil, dann kann ich ja endlich an meiner Taxe herumschrauben.“ Dann haben wir umdisponiert. Matthias hat die Halle übernommen und ich die Garage. Aber weil dem Matthias das auch zu teuer war, habe ich gesagt: „Ok, ich beteilige mich auch noch an der Halle“ und so haben wir jetzt den Deal, dass ich hier auch noch ein Unterunteruntermieter bin und dem Matthias einen kleine Obolus zahle. Und so habe ich auch Zugriff auf die Hebebühne und kann auch ein bisschen etwas von dem Platz hier nutzen und zum Beispiel das Motorrad von Katja wieder zum Laufen bringen. Die Halle liegt auf einem Wassergrundstück zur Rummelsburger Bucht und da ist es natürlich abzusehen, dass das hier auch irgendwann vorbei sein wird. Bei der Garage habe ich jetzt ein Jahr, welche Kündigungsfrist wir in der Halle haben, weiß ich gar nicht.

Ich versuche mein Leben zu führen und meine Projekte zu verfolgen. Wenn mir jemand ein Bein stellt und mir meine Garage wegnimmt, dann muss ich mich eben um eine neue kümmern. Aber ich würde mir keine Eigentumswohnung in so einem Neubauding kaufen. Auch dann nicht, wenn ich die Kohle dafür hätte. Da ist alles schon so fertig und man hat dann nur noch bedingt Gestaltungsmöglichkeiten. Das wäre nicht so meins. Ich bin nicht per se gegen Veränderungen aber es macht mich schon unglücklich, dass sich mein Wohnumfeld im Moment total verändert. Man geht irgendwie mit den Gegebenheiten um und ich habe ja neue Garagenorte gefunden, nicht in meinem Kiez, aber im Nachbar-Kiez. Trotzdem find ich das traurig, dass sich die Bevölkerungsstruktur, da wo ich wohne, in Friedrichshain – ich kann ja nur davon sprechen – so drastisch verändert hat. Da findet ein kompletter Austausch statt. Hier gibt es keine alten Leute mehr und auch keinen ordentlichen Bäcker.

Ulli Kasiske: Schreiner Straße, Berlin Friedrichshain, 2014
Seit dreizehn Jahren bin ich in dieser Remise. Früher war das einmal ein Pferdestall. Da waren noch die Halteringe an der Wand. In der Schreinerstraße gibt es noch mehr Höfe, auch mit Halteringen an den Wänden. Vielleicht wegen der Schlachthofnähe. Früher hieß der Bersarinplatz Baltenplatz. Der wurde wegen der Samariterkirche gebaut. Mit dem Bau der Kirche entstand dann so nach und nach auch das ganze Viertel. Das war früher ein sumpfiges Gelände. Aber ich denke, dass die Höfe von Anfang an als Gewerbeeinheiten geplant waren.

Gilbert Stroch: Güterfelde, Brandenburg, 2014
Hier bin ich seit sieben oder acht Jahren. Davor war ich in Teltow. Die Hallen haben sie dann aber abgerissen. Die gehörten zu dem eigentlich ganz bekannten GRW Teltow, den früheren VEB Geräte- und Reglerwerken. Die Halle hier befindet sich auf einem ehemaligen Militärgelände. Jemand hat es gekauft und an uns weiter vermietet. Als wir eingezogen sind, war die Halle vorne und hinten noch offen, da sind wir dann mit den Autos durchgescheest. Und wir hatten viel Spaß. Wenn man es mit Berlin vergleicht, ist das hier noch relativ günstig. Und es ist auch nicht jwd. In einer halben Stunde bin ich in Friedrichshain. Das ist doch nicht weit. Was will man auch in Berlin? Hier hat man alles, Natur, Badeteich.

Mike S. Schubert: Breitenbachstraße, Berlin Reinickendorf, 2014
Das hier ist eine ganz alte Stahlbaufirma, die gibt es seit 1906. In der habe ich gelernt. Kriegsfabriken waren hier auch mal drin und hinten gab es dann die Baracken für die Mitarbeiter. Zur Wende gab es die Option, im Osten zu bleiben oder hierher zu gehen. Ich bin natürlich hierher gegangen, das war ja damals auch eine Geldfrage.

Diese Werkstatthalle, die ich zusammen mit meinem Bruder habe, wurde zuerst abgebaut und hier dann wieder aufgebaut. Als Lehrling hatte ich die schon mal ganz weit hinten auf dem Gelände montiert und als dieses Gelände verkauft wurde konnte ich die quasi mitnehmen. Der neue Eigentümer, der auch ein Oldtimerverrückter ist, der hat dann alles irgendwie neu verpachtet und alle mussten runter. Ich hatte mal in Biesdorf eine Garage, da bin ich dann jeden Tag nach der Arbeit anderthalb Stunden rausgefahren. Irgendwann kam dann die Option mich hier an der Firma zu beteiligen. Ich hatte Bock auf den Job und das hieß auch, ich kann meine Autos hier bauen. Also besser geht es nicht von den Bedingungen her. Ich arbeite momentan siebzig Stunden die Woche. Wir sind bis Ende 2015 nur mit Bühnenbau beschäftigt. Die Deutsche Oper muss fertig werden, die Staatsoper muss fertig werden, Köln machen wir auch gerade, alles muss fertig werden. Ich kann hier am Wochenende Lärm und Krach und Faxen machen. Das ist ideal. Ich arbeite dann viel an den Wagen.

Matthias Zierau: Hauptstraße, Berlin Ostkreuz, 2015
Das mit dem Boot ist auch eine So-will-ich-leben-Idee. Das ist eben nicht nur ein Hobby, sondern: Ich mache das gleich richtig. Deswegen bin ich auch auf das Boot gezogen. Ich lebe das auch irgendwie gern. Ich finde Mietwohnungen ein bisschen doof, wenn etwas kaputt geht, musst du ewig warten bis da mal einer vorbeikommt. Im Moment habe ich zusätzlich eine Haushälfte mit Garten beim Hafen. Das ist eigentlich ein Gewerberaum, wo ich auch schlafen kann. Aber ich könnte genauso gut auch auf dem Boot wohnen. Allerdings könnte das Boot wirklich größer sein. Ich habe es damals toll gefunden, ich finde es auch immer noch toll, aber es ist schon sehr beengt. Wenn ich mir nichts anderes leisten kann, muss das reichen, dann geht es eben nicht anders.

Hier, quasi gegenüber, in einer der Werkstatthallen am Wasser zu sein ist schon schick, ist aber auch nicht für ewig, wir haben hier noch drei Jahre. Dann wird hier „Schöner Wohnen“ gebaut und die Hallen eingestampft. Wenn man so eine Halle in der Größenordnung irgendwo finden könnte – selbst wenn alles darum herum nicht so toll ist –, da könnte man mit einfachsten Billigwänden etwas einbauen, dann hättest Du Wohnfläche genug in der einen Hälfte und in der anderen Hälfte Werkstatt, Lager. Die Halle hier ist jetzt nicht so hoch, aber ein bisschen Decke kann man da vielleicht auch noch einziehen als Lagerfläche. Das könnte mir auch noch gefallen. Je schöner die Halle liegt, natürlich desto besser. Aber das wird immer enger in Berlin. Irgendwann wird es so etwas gar nicht mehr geben. Das frustriert mich wirklich. Der Gewerberaum, den ich auf der anderen Seite am Hafen habe, der ist auch vom Abriss bedroht. Das haben sie mir aber schon gesagt, als ich es gemietet habe. Wer weiß schon, ob nicht irgendjemand mit Enteignung droht, weil die Stadt oder irgendein Investor den ganzen Hafen da weghaben will, um stattdessen anderen Wohnraum zu schaffen.

Fred Mullen: Saarbrücker Straße, Berlin Prenzlauer Berg, 2015
1992 habe ich ein Bike-Festival auf einem ehemaligen Volksarmeegelände organisiert, in Müncheberg. Da kamen zehntausend Leute. Trotzdem habe ich kein Geld dabei verdient. Ich habe sogar Geld verloren. Irgendwie haben sich alle bedient. Ich wollte nie wieder ein Festival machen. Dann musste ich ganz viel Schrauben, damit das Geld wieder reinkommt. Ich habe mit Schwalben gehandelt. Ich bin rumgefahren mit einem Kumpel mit einem Miettransporter und wir haben die Dinger eingesammelt im Umland. Das hat sich einigermaßen getragen, so dass wir uns dann in der Oderberger Straße die Oldtimerfundgrube anmieten konnten. Ich habe diesen großen dreihundert Quadratmeter Laden eigentlich Indian-Kraftwerk genannt. Aber die Leute haben meistens Fundgrube gesagt und irgendwann haben wir uns dann auf Oldtimerfundgrube geeinigt.

Die Oldtimerfundgrube war im 2. Hinterhof, vorne ist jetzt der Laden KaufDichGlücklich, hinten eine Tanzschule. Das sah damals aus wie nach dem Krieg, alles zerschossen, kein Boden. Wenn es geregnet hat, dann war da ein großer See. Das war eine schöne alte Backsteinfabrik mit einem extra Häuschen davor. Dort habe ich die Schrauberwerkstatt eingerichtet. Und in der dreihundert Quadratmeter großen Fabrik, im Parterre – in den Zwanzigerjahren wurden da Dreiradautos gebaut – war das Lager und das Büro. Ich saß auf dem zweiten Hof wie eine Spinne im Netz. Da habe ich geschraubt und Fahrzeuge klar gemacht und ich hatte da auch meinen Schreibtisch. Die Leute kamen dorthin. Sie sind ins Lager gegangen und haben sich was rausgesucht. Mit den Teilen sind sie dann wieder zu mir gekommen und ich habe gesagt, was sie bezahlen müssen. Ab und zu habe ich Ankäufe gemacht und das da einsortiert. Es blieb immer ganz viel übrig, was ich nicht verkauft habe. Der ganze Laden war voll bis an die Decke und jeder hat gesagt: Wenn du mal hier raus musst, in deiner Haut möchte ich nicht stecken. Aber dann ging das ganz easy mit dem Ausziehen. Übers Internet habe ich alles auf einmal an irgendjemanden verkauft. Ich habe das wirklich besenrein übergeben. Zwölf Jahre habe ich diesen Handel gemacht. Oldtimerhandel: Autos, Motorräder, Marke Kommissbrot, Kleinautos, Miniautos, Fiat Topolino, Roadster und alles solche Sachen. Ansonsten Motorräder, mit Seitenwagen, ohne Seitenwagen, in der ersten Zeit Schwalben usw., das war schnelles Geld, aber das war auch nervend, weil die Dinger waren meistens ziemlich kaputt.

Die Oldtimerfundgrube befand sich in der Oderberger Straße gegenüber dem Hirschhof. Es gab mal einen Film über Hinterhofgewerke und Hinterhöfe im Prenzlauer Berg. Dieser Film war relativ kurz, war aber wirklich gut gemacht und wurde immer wieder gezeigt. Der Genossenschaftsvorsitzende von der Königsstadt in der Saarbrücker Straße, der den gesehen hatte, kam auf die Idee, dass ich dort was anmieten könnte. Es ist auch immer wichtig öffentlich zu werden und nicht immer alles so versteckt zu halten. Ich musste in der Oderberger raus. Ein Amerikaner hatte das Haus gekauft und wollte einen Staffelmietvetrag. Ich hatte mir das in der Saarbrücker schon vorher angeschaut, aber ich hatte angenommen, dass da gar kein Weg reingeht, vor allen Dingen mit der Voraussetzung, nur mit Geldeinlage Mitglied in der Genossenschaft werden zu können. Die Genossenschaft hat sich irgendwann in den Neunzigerjahren gegründet und 2003 haben sie das Gelände gekauft. Dann kam Klaus Lemnitz in meine Schrauberhütte und hat mich gefragt, ob ich hier in der Saarbrücker etwas anmieten will zum Schrauben und für Veranstaltungen. Der Umzug hier her von der Oderberger, das war vor ungefähr zehn Jahren. Ganz früher war das mal das Kesselhaus von der Brauerei. Dann war es ein Öllager von Etac und eine LKW-Werkstatt und ganz zum Schluss, vor uns, haben sie hier hydraulische Anhänger gebaut.

Bernhard Elflein: Gehringstraße, Berlin Weissensee, 2016
Die erste Werkstatt in Berlin war im Wedding, zweiter Hinterhof. Das Haus war kurz vor der Renovierung. Es gab noch drei Mietparteien in diesen zwei Häusern. Ein Bekannter hat dort eine Wohnung aufgebrochen und ist da eingezogen. Irgendwann hatte er unten auch eine Garage und da seine Werkstatt eingerichtet. Er hat mir vorgeschlagen, sie mit ihm zu teilen. Ich habe ihm Miete gezahlt und wusste gar nicht, dass sie nicht wirklich seine war. Der hat es sogar geschafft, eine Abfindung zu bekommen für eine Wohnung, für die er nie Miete bezahlt hat. Dann hatte ich in Friedrichshain eine Werkstatt. Die hat sich durchs Ausgehen ergeben. 2007 hat mir Michel, der damalige Barkeeper vom Tiki Heart, eine Werkstatt in Friedrichshain in der Dolziger Straße vermittelt. Ein wunderschöner Garagenhof, eine ehemalige Tankstelle. Die konnten sie nicht verkaufen, da gab es keinen Wasserabscheider zu Ostzeiten, der Boden war verseucht. Drei Meter tief. Der Mietspiegel in der Gegend war hoch, aber noch nicht so hoch, dass sich die Entsorgung gelohnt hätte. Ich hatte zuerst mit dem Michel zusammen eine Werkstatt in so einem Autoabteil. Aber relativ schnell hatte ich dann nebendran meine eigene. Die war nicht besonders groß, aber sehr schön. Sonnenseite und eine tolle Community. Das war meine erste Werkstatt in Berlin, wo ich mich wirklich nur mit dem Bike-Aufbau beschäftigt habe. Wir waren ganz entspannt. Es war wirklich eine Oase. Es gab ganz viele Freaks, Bauarbeiter, Handwerker, Kreative, und jeder hatte sein Hobby dort: US-Fahrzeuge, deutsche Oldtimer, Motorräder, Fahrräder. Jeder hat ein bisschen was gemacht. Abends oder am Wochenende wurde ein Projektor rausgestellt, ein alter Film gezeigt, gegrillt. Viele haben mehr Party gemacht als gearbeitet. Manche haben mehr gearbeitet als Party gemacht. Es war immer was los und es war eine schöne Gemeinschaft. Irgendwann kam dann doch der Brief: Ihr müsst alle vom Hof, das Gelände ist verkauft. Nach Friedrichshain hatte ich dann in Charlottenburg eine Werkstatt, auch eine eigene Welt, in einer Tiefgarage. Das war aber alles nicht so ideal. Und schließlich bin ich hierher umgezogen. Das ist auch der erste offizielle Ort, der als Aushängeschild funktioniert, wo Leute kommen können und sich umschauen können. In dieser Werkstatt habe ich die Möglichkeiten, Fahrzeuge aufzubauen, wo man sagen kann, die haben eine Existenzberechtigung. Um einen richtig guten und tollen Umbau zu machen, braucht es relativ viele Gerätschaften. Man braucht ein ordentliches Schweißgerät, man braucht einen Platz, wo man schleifen, flexen und mit einer Standbohrmaschine rechtwinklig bohren kann. Und wo man auch Sachen stehen lassen kann. Wenn man als Aufbau ein Motorrad zerlegt, dann gibt es keine Ersatzteile. Du musst die liegen lassen können, bis du Zeit hast weiterzumachen. Das heißt: Du brauchst Platz. Ansonsten wird es ganz schnell chaotisch und die Teile gehen verloren.
 
Do, 06/08/2023 - 09:33
Kurzbeiträge

Einwürfe

Nolli lesen Kathrin Wildner und Dagmar Pelger sprechen darüber, wie man Karten liest
Die Mission. Kunst gegen Kälte 1997–2022 Anna Ulmer guckt im Gespräch mit Rudolf Goerke zurück auf die Obdachloseninitiave "Die Mission" in Hamburg
Spaces of Solidarity Der Kiosk of Solidarity macht Station in einer Ausstellung im Deutschen Architektur Zentrum

Fundsachen

OZ in Erinnerung Für „OZ: in memoriam“ hat sich Mary Limo
The Black Triangle 360 schwarze Dreiecke in Wien dokumentiert von Peter Schreiner

Straßenszenen

10 Tage Jerevan Notizen ihres 10-tägigen Aufenthalts von Anna-Lena Wenzel
Glitches GLITCHES ist die Bezeichnung für eine Re
24 Stunden Taiwan Eindrücke aus dem cuten und weirden Alltag in Taiwan von Martin Müller.

So klingt

So lebt

es sich im 24. Stock Zu Gast bei Algisa Peschel, Stadtplanerin und eine der Erstbewohnerinnen des DDR-Wohnkomplexes in der Leipziger Str.
man an der spanischen Touristikküste Architektur- und Reiseeindrücke von 2023/24 von Benjamin Renter, der an der spanischen Mittelmeerküste den Einfall der Investitionsarchitektur festgehalten hat.
es sich 20 Tage im Grenzturm Im Herbst 2019 hatten Kirstin Burckhardt